Erstaunliche Ergebnisse zeigt eine Umfrage des Deutschen Mieterbundes zum „gerechten“ Abrechnungsmaßstab für Betriebskosten: Immerhin 20 % der Mieter plädieren für die Abrechnung beispielsweise von Müll und Wasserkosten nach Personentagen.
Sehr problematisch ist das. Kostenverteilung nach Personenzahl halte ich für Unfug:
- Nicht Personen, sondern Lebensgewohnheiten bestimmen Wasser- und Müllverbrauch.
- Babies machen (mit ihren Windeln) zum Beispiel 5 mal mehr Müll als Erwachsene
- Personen zählen artet (gerade bei größeren Wohnanlagen) schnell aus. Und wer will schon gern den Vermieter alle 6 Monate zur „Personenanzahlkontrolle“ im Hause haben?
- Abrechnungsfehler sind programmiert: Wechselnde Personenzahlen, Familienzuwachs wenige Tage nach Beginn der Abrechnungsperiode, was ist der Stichtag?
- Und was ist mit dem unehrlichen Mieter (soll es ja auch geben) – die Oma mit ihren drei Untermietern verrät nichts von ihrem Dauerbesuch.
Aus gutem Grund gilt jedenfalls im LG-Bezirk Berlin Personenzahl grundsätzlich als ungeeigneter Abrechnungsmaßstab.
weitere Gründe, die dagegen sprechen:
– Berufstätige, Studenten etc. verbrauchen allein aufgrund ihrer weitestgehenden Abwesenheit tagsüber viel weniger Wasser und machen auch weniger Müll.
– Urlaubszeiten müßten dann ebenfalls herausgerechnet werden…